Die 17-Meter-Fischkutter wurden in den Jahren 1949 bis 1951 überall in Mecklenburg-Vorpommern gebaut. Insgesamt 17 Werften zeichneten für den Bau verantwortlich. Insgesamt sind 216 dieser Kutter gebaut worden, darunter 92 als Reparationsleistung für die Sowjetunion. Die Form des Kutters basierte auf eine Linienführung der im Auftrag der Reichsanstalt für Fischerei in den Jahren 1936/37 durch die Maierform GmbH Bremen entworfenen Grundform. Auf der Grundlage von systematischen Schleppversuchen wurde die Linienführung damals optimiert und im Mai 1949 nach ersten Einsatzerfahrungen der Saßnitzer Fischer im Technischen Büro der Volkswerft Stralsund weiter verbessert.
Alle für die heimische Fischerei gebauten Kutter dieser Art wurden über den Volkseigenen Betrieb (VEB) Fischkombinat Saßnitz/Fischfang Saßnitz in Dienst gestellt. Deshalb waren sie auch mit Saßnitzer Kennung (SAS) auf den Gewässern unterwegs.
Die ersten 12 Kutter wurden am 07.02.1949 durch die volkseigene Ostseefischerei Mecklenburg in Saßnitz übernommen. Die später in Ueckermünde eingesetzten Kutter wurden in den Jahren 1949 und 1950 gebaut.
Nach Gründung der vier volkseigenen Fischereifahrzeug- und Gerätestationen (FGS) in Warnemünde (WAR), Wismar (WIS), Stralsund (STR) und Wolgast (WOL) im Jahre 1955 wurden die 17-m-Kutter ab 1956 bis 1961 von Sassnitz an diese abgegeben. Sie behielten die Namen, erhielten jedoch die entsprechende neue Kennung. 106 der von der FGS an die Fischereiproduktionsgenossenschaften (FPG) ausgeliehenen 17-m-Kutter wurden ab 1968/69 von acht FPG erworben und einige nochmals neu gekennzeichnet. Als neue Kennung kamen hinzu: Karlshagen (KAR), Lassan (LAS), Poel (P oder POE), Ueckermünde (UEK) sowie Greifswald-Wieck (WIE).
Per 31.07.1995 waren noch 17 Kutter aktiv. Darunter auch noch ein Kutter, der den Namen „Ueckermünde“ führt und in Warnemünde mit der Kennung WAR-48 im Eigentum der Angel- und Seetouristik GmbH Warnemünde steht. Dieser Kutter wurde sogar auf der Werft der Gebrüder Kruse in Ueckermünde im Jahre 1950 gebaut.
Der einzige noch durch Fischer der Stadt Ueckermünde betriebene Kutter ist die „Bergen“ mit der Kennung „UEK-12“.
Die folgende Aufstellung zeigt die mit späterer Ueckermünder Kennung (UEK) in Dienst gestellten Kutter mit ihrer ursprünglichen Bezeichnung:
Kennung |
Name |
Indienststellung |
Verbleib |
SAS 108 |
Leipzig |
1949 |
UEK 53 |
SAS 111 |
Hermann Scheffler |
1949 |
UEK 56 |
SAS 122 |
August Bebel |
1949 |
UEK 55/WIS 111 |
SAS 129 |
Friedrich Engels |
1950 |
UEK 50 |
SAS 132 |
Riesa |
1949 |
UEK 57/KAR 24 a.D. |
SAS 137 |
Bernau |
1950 |
UEK 63 |
SAS 147 |
Freundschaft I |
1950 |
UEK 59/KAR 16 Ausflugsschiff Antje in Wolgast 1992 |
SAS 151 |
Barhoeft |
1950 |
UEK 62/KAR 14 a.D. |
SAS 153 |
Barth |
1950 |
UEK 64 a.D. |
SAS 163 |
Erfolg |
1950 |
UEK 69 |
SAS 169 |
Bergen |
1950 |
UEK 12, Jörg Engelke |
SAS 188 |
Neuruppin |
1950 |
UEK 65 |