Gestatten: 17-Meter-Kutter "Bergen"

Der Fischkutter „Bergen“ lief am 20.07.1950 im VEB V.V.W. Boddenwerft Damgarten vom Stapel. Das Schiff hat eine Länge von 16,76 m (Länge über alles: 17,80 m), eine Breite von 5,60 m und einen Tiefgang von 2,17 m. Der Bruttorauminhalt beträgt 108,80 Kubikmeter, netto sind davon 29,17 m³ nutzbar. Die „Bergen“ weist 38,41 Bruttoregistertonnen auf.

Die ursprüngliche Maschine wurde bei SKL Magdeburg gebaut und hatte 150 PS.

 

Ausgeliefert wurde der Kutter an das Fischkombinat in Saßnitz. Zu Beginn der 1960-er Jahre wurden die 17-Meter-Kutter dann nach Wolgast abgegeben, da in Saßnitz fortan die größeren 26-Meter-Kutter ihren Dienst taten. Die Fischereigenossenschaft Wolgast wiederum übergab die Kutter an die Standorte Ueckermünde und Karlshagen. Der Kutter „Bergen“ kam unter der Fischereinummer WOG-60 nach Ueckermünde. Später wurde in Ueckermünde die Fischereigenossenschaft „Bogeslaw Bierut“ gegründet. Damit erhielt der Kutter mit Heimathafen Ueckermünde dann die Kennung UEM-60. Zur damaligen Zeit gingen die Kutter alle vier bis sechs Jahre zur Generalüberholung in die Wolgaster Horn-Werft oder nach Greifswald.

 

Im Jahre 1980 erfolgte der Zusammenschluss der beiden Genossenschaften Ueckermünde und Karlshagen. Damit wurde wiederum die Fischereinummer des Kutters in KAR-12 geändert. 1984 wurde der Kutter in der Horn-Werft Wolgast generalüberholt und erhielt unter anderem eine neue 200-PS-Maschine, ein neues und größeres Ruderhaus, eine Netztrommel und einiges mehr. Im gleichen Jahr wurde der Kutter von Lutz Schäfer aus Ueckermünde übernommen und war bis zum Jahre 1988 auch im dortigen Stadthafen beheimatet.

 

1989 musste der Kutter im Frühjahr abermals zur Generalüberholung. Diese zog sich so lange hin, bis die Wende kam und mit ihr die Frage, wie es weitergehen sollte. Die Generalüberholung wurde nur unter der Auflage fertig gestellt, dass der Kutter danach käuflich erworben werden musste. Im Juni 1990 konnte der Kutter durch Jörg Engelke übernommen und am 01.10.1991 von diesem von der Fischereigenossenschaft „Inselfisch Karlshagen“ gekauft werden. Der Heimathafen wurde wieder Ueckermünde und seine Fischereinummer UEK-12. Der Name „Bergen“ blieb von Beginn an unverändert bestehen.

 

Unter dem neuen Besitzer wurden wiederum mehrere Reparaturen und Modernisierungen durchgeführt. So der Einbau einer neuen 220-PS-Maschine, einer hydraulischen Ruderanlage, eines neuen Getriebes, einer neue Decksbeplankung und der Kutter erhielt ein neues Unterwasserschiff. In der Zeit von 1992 – 1995 erfolgten auf der Werft in Nexö, die jährlich aufgesucht wird, weitere Modernisierungen, wie der Umbau der Winden auf Hydraulik, Decksstützen und Davids wurden gestrahlt und verzinkt und eine neue Back aufgebaut.

1996 wurde dann in der Horn-Werft Wolgast eine neue Maschine vom Typ MAN mit 299 PS einschließlich Getriebe eingebaut. In den Folgejahren folgten dann folgende Veränderungen: Netztrommelumbau von einfach auf Doppeltrommel, neue Drahtwinde, Deckshocken für die Fischverarbeitung wurden erhöht und der Fischraum wurde speziell für die Heringsfischerei umgebaut, sodass der Hering nunmehr lose in den Raum transportiert wird und mit Wasser wieder abgepumpt werden kann.

 

Zur technischen Ausrüstung der UEK-12 „Bergen“ gehören: Sodena-Navigationssystem, 2 Radargeräte, 2 x Echolot, 4 Funkgeräte und ein DSC Kontroller.

 

Zur heutigen Besatzung des Kutters gehören zwei Personen. Das Schiff liegt normalerweise im Hafen von Karlshagen und fischt von dort vor allem im Greifswalder Bodden und in der Ostsee Heringe, Dorsch und Flunder.