Viel Liebe zum Detail

Hunderte Details lassen das Modell erst lebendig werden.
Bild 12: Hunderte Details lassen das Modell erst lebendig werden.

Diverse Rohre aus Messing oder ABS, durchbrochene Laufbleche, die aus Neusilber geätzt wurden, selbst gelötete Handläufe nach Schablone, Poller, Winden, Treppen, Feuerlöscheinrichtungen usw. komplettierten diesen Bereich. Sehr aufwendig waren die vielen Rohre an der vorderen Seite des Hauptdecks. Hier musste ich auch viele Bögen herstellen, die nicht immer gleich gelangen. Die ABS-Rohre wurden dazu mit einer Heißluftpistole leicht erwärmt und dann über eine vorher angefertigte Biegehilfe aus Sperrholz gespannt. Kurz abkühlen lassen und fertig war der jeweilige Bogen, meist jedenfalls. Hört sich jetzt leicht an, aber ich muss auch gestehen, dass die Hälfte der so hergestellten Bögen Ausschuss waren, weil man exakt die richtige Temperatur erwischen muss, um die Bögen verformungsarm herzustellen. Die Teile wurden dann miteinander verklebt und mit Flanschen versehen (Bild 12)

Eine Vorlage für das Ätzen.
Bild 13: Eine Vorlage für das Ätzen.

An einigen Stellen kamen noch Abdeckungen aus Neusilber dazu, die aus erhabenen und tiefer liegenden Teilen bestehen, um dem Original nahe zu kommen. Gerade bei den Ätzteilen muss man schon etwas im Voraus denken, denn die Herstellung der Teile ist zeitaufwendig. Somit überlegte ich schon im Vorfeld, was ich demnächst für Teile benötige und zeichnete diese dann mit Corel Draw am Computer.

Lieber einige Teile mehr, als zu wenig, war hier das Motto. Die Datei gab ich zum Belichten außer Haus (www.1a-belichtung.de) und hatte die fertigen Filme für kleines Geld meist innerhalb von drei Tagen wieder zu Hause. Zum Ätzen nahm ich vor allem 0,3 und 0,5 mm Neusilberblech aus dem Hause Saemann. So entstanden Leitern, Niedergänge, Abdeckungen, Fensterrahmen, Scheibenwischer, Handräder usw.. Insgesamt habe ich beim Bau der ARKONA neun Ätzbleche unterschiedlicher Abmessungen hergestellt und somit viele Hundert Kleinstteile gewonnen, die das Modell wesentlich attraktiver machen (Bild 13).

Womit kann man sonst schon Details ab einer Größe von 0,3 mm herstellen?

 

Aufbauten und Kleinteile lackiere ich übrigens mit handelsüblichen Sprayflaschen in mehreren sehr dünnen Schichten. Online gibt es jeden RAL-Ton auch als mattes oder seidenglänzendes Spray.

 

Jetzt war es schon Sommer 2013 – ich baute mit mehr oder weniger Eifer an meinem Modell, je nach Wetter, Stimmung und wenn andere Aufgaben dies zuließen. Ich sah schon, wie mein Modell einmal aussehen würde und hatte dadurch auch einen inneren Antrieb.

 

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