Nachdem ich im zweiten Halbjahr 2015 eine schöpferische Pause einlegte, ging es 2016 dann an die verschiedensten Masten und Aufbauten. Den bereits beschriebenen vorderen Mast konnte ich relativ schnell bauen. Er besteht fast komplett aus ABS- und Messingrohren. Dabei griff ich teilweise auf recht dünnwandige Messingrohre zurück, weil ich durch diese dann noch angedeutete Kabel ziehen konnte, die ein wichtiges Detail sind. Hier nahm ich ganz dünne Litze, welche mit einem Kunststoffüberzog versehen ist. Wirkt ziemlich echt, auch vom Maßstab her.
Die am Mast befindlichen Positionslichter sind neben den Rettungsringen die einzigen Teile, die ich im Modellbauhandel erstanden habe. Ich hatte auch versucht, diese selbst zu bauen, doch da es diese in den passenden Maßstäben in ausreichender Auswahl zu kaufen gibt, entschloss ich mich hier zum Kauf.
Als nächstes widmete ich mich dem Abgasdeck mit seinen weiteren Aufbauten. Die Grundkonstruktion besteht aus verschiedenen ABS-Profilen und ABS-Platten. Die diversen Abgasrohre mit den vielen Knicken und Rundungen konnten erstellt werden, weil ein Griff in meine Kramkiste erfolgreich war. In diese Kiste fliegen alle Materialien, von denen ich meine, sie noch einmal gebrauchen zu können.
So fand ich hier genügend Kunststoffrohre, um die einzelnen Durchmesser nachbilden zu können. Das begann beim Friatherm-Wasserleitungsrohr und endete beim normalen ABS-Rohr (Bild 30). Die Verschraubung der Abgasrohre wurde dargestellt, indem ich unter das Rohr eine entsprechende Kunststoffscheibe klebte, die alle paar Millimeter mit einem kleinen Loch versehen war. In diese klebte ich anschließend mit Sekundenkleber Köpfe von Stecknadeln. Wenn dies alles in Mattschwarz lackiert ist, sieht die Gesamtkonstruktion recht echt aus.
Die Relings rund um das Abgasdeck und der weiteren Aufbauten entstanden nach Schablonen aus unterschiedlichen Messingdrähten. Mittlerweile entwickelte ich eine gewisse Routine bei den Lötarbeiten. Die Relingstützen waren zuvor aus Neusilberblech geätzt worden, denn sie sind im Original nicht rund, sondern eckig und verjüngen sich zum Handlauf.
Gelötet wurden auch die Gittermasten und die Konstruktionen für den Radarmast. Hier war wieder eine Schablone eine gute Hilfe (Bild 31). Diverse Anbauteile und Kabel ergänzten das Aussehen, nachdem diese Teile zuvor in gelb lackiert wurden.
Die Aufbauten über dem Abgasdeck dienen auch dazu, von dort über die drei dort befindlichen Feuerlöschmonitore Brände zu bekämpfen. Hier stellte sich heraus, dass Zeichnungen zwar gut als Grundlage eines Modellbaus sind, ohne Fotos von manchen Teilen ein detailgetreuer Nachbau kaum möglich ist. Da unter meinen hunderten Fotos die Feuerlöschmonitore zu kurz gekommen waren, beschloss ich, die originale ARKONA nochmals in ihrem Heimathafen zu besuchen, um weitere Fotos zu machen. Das klappte auch recht kurzfristig und ich kehrte mit fast 100 neuen Fotos heim. Ich fertige aus den Fotos immer ein Fotobuch, weil es sich leichter blättert und man kann schneller ein Detail suchen, als wenn man hunderte lose Fotos herumliegen hat.
Jetzt konnte ich an den Bau der Monitore gehen. Sie sind sehr detailliert und auch hier zeigte sich, dass eine Kramkiste gute Dienste erweisen kann. Die Monitore bestehen jeweils aus über 60 Einzelteilen. Alle drei Monitore unterscheiden sich, sodass ich auch nicht in Serie fertigen konnte. Ein Größenvergleich zeigt, dass einige der Teile wirklich kleiner als 2 mm sind (Bild 32). Das Gesamtergebnis überzeugt jedoch (Bild 33).