Die einzelnen Zwischendecks sind auf der ARKONA grün. Ich baute sie aus 2 mm ABS, damit sie genügend Stabilität aufweisen. Im hinteren Bereich des mittigen Schiffsaufbaus befinden sich zwei Boote, ein Tankerrettungsboot auf der Backbord- und ein Fast Rescue Boat auf der Steuerbordseite.
Bevor ich hier die überstehenden Decken einklebte, musste ich mir die Konstruktion der Stahlverstärkungen genau ansehen, denn sie würden später sichtbar sein. Ich baute sie aus unterschiedlichen ABS-Querschnitten nach (Bild 23). Dies musste in zwei Geschossen geschehen, denn beide Boote und ihre Halterungen verlaufen über zwei Etagen.
Die Bordwände der so entstandenen Haupt-konstruktion konnten nun mit Türen, Luken, Leitungen, Lüftergitter, Rettungsringen, Bezeich-nungen, Relings, Bullaugen usw. versehen werden. Das ging gut und verlieh dem Ganzen schon ein etwas filigraneres Aussehen. Zahlreiche technische Aggregate (Bild 24) sowie der Kran für das Fast Rescue Boat und die Halterung für das Rettungsboot ergänzten alles. Hierzu waren jeweils Dutzende Einzelteile erforderlich, die mit Sekundenkleber zu einem Ganzen verbunden wurden.
Nun kam die eigentliche Brücke dran. Das schwierige dabei waren die unterschiedlichen Winkel der Konstruktion. Das senkrechte Grundteil wurde aus Sperrholz um einen 4 mm Balsagrundriss geklebt. Beim nächsten Element ging die Bordwand schon nach außen und das mit mehreren Ecken.
Ich hatte zwar einen Schnitt der Brücke, doch ich beschloss, mit trotzdem eine Hilfskonstruktion aus Sperrholz zu bauen. Diese vollzog die beiden Winkel des Aufbaus nach und wurde mit doppelseitigem Klebeband am ersten senkrechten Bordwandteil angeklebt.
Nun konnte ich mir Pappschablonen anfertigen, welche diese diversen Winkel annahmen. Diese übertrug ich nun auf Sperrholz, sägte an den erforderlichen Stellen die großen Fensteröffnungen aus und setzte alles zusammen (Bild 25). Das passte nun ausgezeichnet und ich konnte die Hilfsspanten aus Sperrholz wieder entfernen. Auch hier gefiel mir die Exaktheit der Fensteröffnungen nicht.
Deshalb legte ich alle Sperrholzteile vor dem Montieren auf einen Scanner und zeichnete wiederum mit dem Grafikprogramm Corel Draw die Öffnungen derart nach, dass etwa ein Millimeter kleinere Öffnungen entstehen, als das jeweilige Fenster groß ist. Das Ganze wurde dann wieder aus Neusilber geätzt und konnte hinter die Scheibe geklebt werden.
Im Juli 2015 konnte die eigentliche Brücke dann lackiert und verbaut werden. Hier war das Abkleben entscheidend, denn ich wollte ja klare Konturen haben. Dabei ist es wichtig, wirklich gutes Abklebeband für Lackierungen zu kaufen, denn Malerkrepp hinterläuft leicht und bildet dickere Kanten. Durchsichtiger Tesafilm hingegen neigt dazu, aufgrund seiner Klebkraft den darunter liegenden Lack mit abzuziehen, wenn es entfernt wird (Bild 26).